Am Tag als der Regen kam
Er nässte den blutgetränkten Boden;
nach der apokalyptischen Schlacht um Banatai.
Asche, verbrannter Erde wurde Schlamm; Banatai versank.
Die schwarze Sonne erfüllte das Land mit Dunkelheit,
nur kristallene Flüsse und der rote Mond spendeten noch Licht.
Einsam wandernd, das Dasein suchend, lebten wir dahin.
Keine Tauben mehr, schwarze Krähen umkreisten die Hügel.
Kein süßer Duft mehr von Honigblüten und Morgentau,
Schwefel und Äthergestank.
Das Zeitalter der Träume war vorüber, eine dunkle Ära stand bevor.
Der Schatten, anfangs nur am Horizont zu sehen,
war mit verheerender Zerstörungskraft hereingebrochen.
Die Länder waren tot, die Seelen trauerten.
Der Boden übersät von zerbrochenen Schwertern,
die Berge umhallt von Weheklagen,
die Bäche getränkt von Blut;
alles Schöne schien für immer vergangen.
Doch die Kräfte der Natur erstarkten wieder.
Der Regen wusch das Land,
doch wusch er nicht die Seelen.
Wir sahen ein Licht am Horizont;
so wanderten wir durch das nasse Land,
wissend, keine Vergebung zu finden.
Wir nahmen uns an der Hand
und ritten gemeinsam in den Tod
- am Tag als der Regen kam.
Oktober 1998 über Krieg, Schuld, Sühne und Vergebung.